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DAX, EuroStoxx50 & Co. Europas BlueChips im Kriegs-Inflations-und Zinserhöhungsumfeld
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  • DAX, EuroStoxx50 & Co. Europas BlueChips im Kriegs-Inflations-und Zinserhöhungsumfeld

    Die Inflation ist und bleibt ein Kernproblem und beeinflusst die Marktentwicklung von DAX, EuroStoxx50 & Co. innerhalb der Eurozone sehr stark. Dies ist deshalb der Fall, weil die grassierende Inflation die Zinswende mehr und mehr zu einer Notwendigkeit macht. Die gerade von kurzem ausgewiesenen Verbraucherpreisindizes wiesen einmal mehr auf diese Problematik hin. Für den Monat Mai 2022 wurde die voraussichtliche Inflationsrate für Deutschland mit einem Plus von 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und mit einem Plus von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat ausgewiesen. Insbesondere der Bereich Energie trug immer wieder erheblich zu den Preissteigerungen der letzten Monate bei – im Vergleich zum Vorjahresmonat war das Plus mit 38,3 Prozent doch erschreckend hoch ausgefallen. Im Hinblick auf die Eurozone wirkt die Lage eigentlich noch dramatischer, denn die jährliche Inflation im Euroraum beschleunigte sich gar und wurde zuletzt für den Monat Mai auf +8,1 Prozent geschätzt – im April 2022 lag dieser Wert noch bei 7,4 Prozent.

    Als ein Lichtblick könnte sich zumindest noch übergangsweise der Arbeitsmarkt für die Eurozone insgesamt erweisen, denn zuletzt wies man für den Monat April eine saisonbereinigte Arbeitslosenrate für den Euroraum von 6,8 Prozent aus. Im Monat April 2021 lag dieser Wert noch bei 8,2 Prozent. Aufgrund einer anhaltenden, sich über einen längeren Zeitraum durchfressenden Inflation, die auch durch immer höhere Erzeugerpreise zusätzlich genährt wird, werden dem Verbraucher weniger Mittel zur Verfügung stehen, um ausreichend Güter zu erwerben. Sinkende Reallöhne und ein geringerer Konsum könnten eine heranmarschierende Rezession speisen.




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    Einkaufsmanagerindizes weisen schon auf die ersten Rückschläge hin

    Die S&P Global Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone im Mai wiesen ebenfalls auf weitere Probleme hin. Im Bereich der Industrie der Eurozone sorgte der starke Inflationsdruck für ein erstes Auftragsminus seit knapp zwei Jahren (seit Juni 2020), wie es S&P Global am 01. Juni 2022 meldete. Auf die jeweiligen Länder verteilt fielen die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe alles andere als zufriedenstellend aus. In den Niederlanden und Italien lag der Wert auf einem 18-Monatstief, in Österreich auf einem 16-Monatstief, in Irland auf einem 15-Monatstief, in Griechenland auf einem 14-Monatstief und in Frankreich auf einem 7-Monatstief.

    Immerhin der deutsche und spanische Wert konnte sich auf ein 2-Monatshoch hieven, doch das rettet dies gesamte Statistik für die Eurozone letztendlich nicht. Lieferengpässe, eine nachlassende Nachfrage und mehr Unsicherheit drücken also auf den Industriesektor. Durch den Dienstleistungssektor wird das Wachstum in der Eurozone zwar gestützt, jedoch hat auch hier die Dynamik im Mai bereits nachgelassen. Einer der Hauptgründe neben dem allgemeinen Abklingen der Erholung seit der Pandemie ist die davongaloppierende Inflation – Unternehmen und auch private Haushalte werden durch die steigenden Kosten belastet.

    Die EZB jedenfalls dürfte sich jedenfalls einer herausragenden Prüfung zu stellen haben. Die bittere Pille könnte jedenfalls noch zu schlucken sein, denn durch die Zinswende und durch steigende Leitzinsen in der Eurozone erhöhen sich auf absehbare Zeit schließlich die Kreditkosten für jedermann, also auch die Finanzierungskosten für die Unternehmen. Die Preise sinken ja nicht plötzlich, nur weil die EZB die Zinsen anhebt – im Gegenteil.


    Die EZB unter Zugzwang – beschleunigte Zinserhöhung in Frankfurt nicht zu erwarten

    Die EZB ist nun am Drücker. Sie kann nicht mehr groß agieren und manövrieren, sie muss nun reagieren. Ihre künftige Geldpolitik wird die EZB wohl im Rahmen des Leitzinsentscheids am Donnerstag, den 09. Juni 2022 ausführlicher darlegen. Eines wirkt dabei recht klar, denn so wahnsinnig viele Optionen wird die Notenbank nicht haben. Mit einer plötzlichen Zinsüberraschung im Juni wird die EZB wohl nicht durchstarten, doch der Weg zu den ersten Zinserhöhungen im Juli mit einem Zinsschritt von 25 Basispunkten gilt mittlerweile schon am Markt als eingepreist. Mitunter könnte die EZB im Rahmen der Pressekonferenz somit ausführen, wie sie die geldpolitischen Maßnahmen bis zum Jahresende auszuführen gedenkt. Ihren bereits eingeleiteten Weg des Tapering wird sie wahrscheinlich auch nicht velassen. Wurden im April noch im Rahmen von APP 40 Milliarden monatlich für Anleiheankäufe aufgewendet, waren es im Monat Mai bereits 30 Milliarden Euro und nunmehr im Juni 20 Milliarden Euro monatlich.

    Das Anleiheankaufprogramm (mit Nettoankäufen zumindest) ist also tatsächlich im dritten Quartal endlich. Die Terminmärkte preisten jüngst bis zu 125 Basispunkte bis zum Ende des Jahres ein. Sollte sich dies annähernd so ausgestalten, so würde dies tatsächlich für zumindest einen 50-Basispunktschritt sprechen. Zum Ende des Jahres würden folglich 125 Basispunkte an Erhöhung einen Einlagensatz von 0,75 Prozent ermöglichen (der Einlagensatz liegt ja derzeit mit einem Minus von 0,50 Prozent noch tief im negativen Bereich). Diese vorgezeichnete Zinserhöhung dürfte sich am Aktienmarkt und somit bei den führenden Indizes der Eurozone neben den bereits bekannten Problemen, wie der hohen Inflation, der Störung der Lieferketten und mehr, eher als ein Belastungsfaktor erweisen.





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    EuroStoxx50 – ein Blick auf die Charttechnik?

    Die vorliegende Analyse des EuroStoxx50 erfolgt im Tageschartbild – als Referenz wird der Kurs via STOXX herangezogen. Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher technisch ermitteln zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen wären dann zur Ermittlung der Ziele zur Ober- und Unterseite heranzuziehen. Mit dem Stand des 06. Juni 2022 schloss der EuroStoxx50 mit einem Kursplus von 1,45 Prozent bei 3.838,42 Punkten.

    Ausgehend vom letzten Zwischenhoch des 18. November 2021 von 4.415,23 Punkten bis zum Zwischentief des 07. März 2022 von 3.387,00 Punkten, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 3.901,12 Punkten (50.00 Prozent), 4.022,45 Punkten (61.80 Prozent) und 4.172,57 Punkten (76.40 Prozent) abzuleiten. Die nächsten Unterstützungsbereiche wären bei 3.779,78 Punkten (38.20 Prozent), 3.629,66 Punkten (23.60 Prozent) und 3.387,00 Punkten (0.00 Prozent) zu ermitteln. Der Blick auf den Relative-Strength-Index (RSI) verrät mit 57,55 Punkten noch eine neutrale Marktverfassung.

    Dem Chartbild wären hier neben dem beiden EMAs (EMA 100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) auch Rechtecke zum Zwecke der Visualisierung der etwaigen Kurszielbereiche für die Bullen (in grüner Farbe) und für die Bären (in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Oberseite wäre der Test des 61.80prozentigen Fibonacci-Retracements von 4.022,45 Punkten und zur Unterseite der Test des 23.60prozentigen Fibonacci-Retracements von 3.629,66 Punkten möglich.

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ID: 11468
    Autor: Dirk Friczewsky
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    - William Blake -

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