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EUR/USD – Immobilienkrise 2.0?
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  • EUR/USD – Immobilienkrise 2.0?

    Zins, Zins und nochmals Zins – alles dreht sich am Markt um den Zins, die Zinsentwicklung, die Zinsprojektion und auch um die Inflation. Die jüngste Zeit hat gezeigt, dass die Zinsentwicklung in den USA einmal mehr ein Treiber für die wichtigsten Entwicklungen in anderen Regionen der Welt ist – auch für Europa und damit auch für die Eurozone. Die Zinserhöhungen der Fed könnten die EZB in den kommenden Monaten folglich vermehrt unter Druck setzen. In der neuen Handelswoche ist die Federal Reserve beziehungsweise das „FOMC“ (Federal Open Market Committee) am Mittwoch, den 15. Juni 2022 mit dem neuen Leitzinsentscheid an der Reihe. An den Terminmärkten preist man derweil mit einer immerhin fast 97prozentigen Wahrscheinlichkeit eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte ein. Damit würde die „Target Rate“ der Fed von 0,75 bis 1,00 Prozent auf 1,25 bis 1,50 Prozent mit einem großen Schritt weiter gen Norden springen.

    Dies allein ist für den Sparer und auch für den Verbraucher in den USA nur zum Teil erfreulich. Wie immer gilt: Wo Licht ist, da ist auch Schatten! Das Licht – also die steigenden Zinsen – dürften die Sparer und Verbraucher bis dato aber auch nur leicht entlasten. Das gegenwärtige und auch bis zum Jahresende anzunehmende Zinsniveau wirkt eher wie eine Beruhigungspille, die den Inflationsschmerz etwas mildert. Auch der anderen Seite findet sich der Schatten, also beispielsweise die Lage aus Sicht der Kreditnehmer. Ist man als Verbraucher oder Unternehmen noch tief verschuldet und insbesondere einer variablen Verzinsung ausgesetzt, dann könnte es in den nächsten Monaten bereits anfangen zu schmerzen. Je mehr man seine Finanzierungssituation „auf Kante“ genäht hat, desto eher macht man sprichwörtlich finanztechnisch betrachtet „die Grätsche“. Warum? Nun, die steigenden Zinsen wirken sich über kurz oder lang auf die restlichen wichtigen Zinssätze aus.

    Das Zinsniveau unter anderem für Autokredite, jegliche Verbraucherkredite, Kreditkartenzinsen und insbesondere auch Immobilien- bzw. Hypothekarkredite bleibt schließlich nicht einfach stehen. Natürlich gibt es Zinsbindungsfristen, doch nähert sich die Anschlussfinanzierung oder ein völlig neuer Kredit wäre notwendig, dann spürt man die höhere Zinsbelastung gleich am Geldbeutel. Das alles passiert nun in einer Zeit, in der der Geldbeutel ohnehin durch die höchsten Teuerungsraten (die US-Verbraucherpreise für den Monat Mai stiegen saisonal nicht adjustiert auf 12-Monatssichtsicht um 8,6 Prozent – so hoch wie seit Dezember 1981 nicht mehr) bereits stark belastet ist.




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    US-Immobilienmarkt bald wieder im schwierigen Fahrwasser?

    Beim Blick auf die gegenwärtigen Zinsprojektionen in Bezug auf die Target Rate der Fed bis zum Jahresende könnte für die Kreditnehmer noch einiges an Unheil aufziehen. Mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit befindet sich die Target Rate bis zum Jahresende in einem Bereich von 2,50 bis 3,00 Prozent – etwaige sogar leicht darüber. Das hätte logischerweise für die „Bank Prime Loan Rate“ direkte Auswirkungen. Derzeit liegt die „Bank Prime Loan Rate“ bei 4,00 Prozent (vom 18. März 2020 bis zum 14. März 2022 lag diese bei 3,25 Prozent) – mit einer weiter anziehenden Verzinsung in den USA steigt die „Bank Prime Loan Rate“ also wieder schrittweise in die Bereiche von 5 bis 5,5 Prozent (also ein Zinsniveau von Juni 2018 bis Oktober 2019).

    Sollten die Zinsen tatsächlich weiter anziehen, könnten es locker 6 Prozent oder darüber werden. Warum ist die „Bank Prime Loan Rate“ so wichtig? Nun, die „Bank Prime Loan Rate“ dient als eine der am meisten herangezogenen Benchmarks, wenn es um die Festlegung von Eigenheimkreditlinien geht oder auch um die Bestimmung der Höhe von Kreditkartenzinsen. Die „Bank Prime Loan Rate“ basiert auf der durch das FOMC festgelegten „Federal Funds Rate“ – in der Regel werden quer durch die US-Bankenlandschaft rund 300 Basispunkte obendrauf addiert, also 3,00 Prozent. Der Begriff „Prime“ zielt insbesondere darauf ab, dass diese Zinshöhe den Kunden mit der besten Bonität zugesprochen wird. Ansonsten gilt das weit verbreitete Prinzip: Je schlechter die Bonität, desto schlechter beziehungsweise höher der Kreditzins!

    Immobilienkäufer, die ihre Immobilienfinanzierung mit einer langfristigen Zinsbindung bereits festgezurrt haben, dürften eher aufatmen (die 30-year-fixed rate liegt derzeit bei rund 54 Prozent). Jene, die eine variable Verzinsung gewählt haben, dürften im Falle einer auf Kante genähten Finanzierung in Bedrängnis geraten oder gar am Ende in der Zwangsvollstreckung landen, wenn sie die monatlichen Raten ihres Kredits nicht bedienen können. Eine doch sehr deutliche Abkühlung am Häusermarkt könnte nun ebenso anstehen. Das ist von der Fed auch gewollt und künftige Probleme dürften ebenso von der Fed billigend in Kauf genommen worden sein, denn alles zusammen trägt zu einer Abkühlung der Gesamtwirtschaft in den USA bei und könnte letztendlich zu fallenden Inflationsraten führen.




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    Bei den von der „MBA“ (Mortgage Bankers Association) wöchentlich veröffentlichten MBA-Hypothekenanträgen kann man die negativen Auswirkungen ansteigender Zinsen schon ablesen. Der „MBA-Market Composite Index“ fiel mit dem Stand des 08. Juni 2022 im Vergleich zur Vorwoche saisonal adjustiert um 6,5 Prozent, nicht saisonal adjustiert um 17 Prozent. Der Refinanzierungsindex nahm um 6 Prozent ab und lag damit im Vergleich zum Vorjahr um „75 Prozent“ tiefer! Der saisonal adjustierte Kaufindex nahm um 7 Prozent ab, nicht saisonal adjustiert fiel dieser um 18 Prozent und lag im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent tiefer. Insgesamt fiel der MBA-Marktindex auf den tiefsten Stand seit 22 Jahren. Das Marktumfeld könnte man damit wohl locker als „herausfordernd“ bezeichnen.

    Welche Auswirkungen könnte dies auf das Wechselkursband von EUR/USD haben? Aufgrund weiter anziehender Zinsen in den USA und dementsprechend einer nochmals sich zu Gunsten des US-Dollar weitenden Zinsschere, könnte der Euro in den nächsten Monaten sukzessive unter Druck geraten. Der US-Dollar bleibt im Vergleich zu einer Reihe von G10-Währungen ein sicherer Hafen und könnte seine Aufwertungsbewegung nochmals fortsetzen. Weiterer Trubel für den Euro wäre aufgrund der Entwicklung der Renditen der italienischen Staatsanleihen (BTPs) einzupreisen.


    EUR/USD – der Blick in den Chart

    Das vorliegende untersuchte Chartbild bezieht sich auf den Tageschart. Mittels einer Fibonacci-Analyse wären die Ziele für die Bullen und Bären möglicherweise näher abzuleiten. Hier wäre auf den Kursverlauf vom Mehrjahrestief des 13. Mai 2022 von 1,0349 bis zum letzten Zwischenhoch des 30. Mai 2022 von 1,0787 abzustellen. Ferner wäre auf die letzten Zwischentiefs vom 28. Januar 2022 von 1,11200 und vom 24. Februar 2022 von 1,11064 als zusätzliche Kursziele zur Oberseite zu achten. Hier wäre auch eine Kombination mit dem Erreichen der EMA200 denkbar, die zum Zeitpunkt dieser Analyse bei rund 1,1065 schwebt.

    Die nächsten Unterstützungsbereiche könnten bei 1,04524 (76.40%) und 1,03490 (100.00%) und bei den Projektionen zur Unterseite von 1,02299 (127.20%), 1,01817 (138.20%) und 1,00783 (161.80%) auszumachen sein. Ein erstes logisches Ziel der Bären wäre beim Mehrjahrestief von 1,0349 zu suchen. Weiter gen Süden läge die 161.80prozentige Fibo-Projektionsarke von 1,00783 nahe der Paritätsmarke.

    Dem Chartbild wurden die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Der Relative-Strength-Index (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 38,07 Punkten noch ein neutrales Bild auf.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: EUR-USD 13062022.png
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ID: 11572

    Autor: Dirk Friczewsky - Chartsoftware von https://www.guidants.com/de/
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