„Focused on Performance“. Das steht groß auf der Investor-Relations-Seite des US-Sportartikelherstellers Under Armour. Ganz konkret bedeutete das im letzten Quartal einem Umsatz von 1,3 Mrd. US-Dollar, eine Bruttomarge von 46,7 Prozent und ein operatives Ergebnis von 34 Mio. US-Dollar. [1] Auf den ersten Blick sind das keine schlechten Zahlen. Doch ein Blick auf die Aktie verrät, dass es schon bessere Zeiten gab. Rund 85 Prozent notierte der Kurs zuletzt unter dem Allzeithoch.
Unter der „Rüstung“
Ursprünglich wurde die Kleidung von Under Armour – was übersetzt soviel bedeutet wie „unter der Rüstung getragen“ – für den Kampfsport sowie als Thermo-Sportunterwäsche für Baseball, Basketball, American Football und Eishockey entwickelt. Der größte Vorteil dabei: Die Kleidung liegt eng am Körper an und trägt dazu bei, die Temperatur zu regulieren. Auch Soldaten, die im Irak und in Afghanistan stationiert waren, nutzten die Unterwäsche deshalb in der Hitze dort. [2]
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1996 von Kevin Plank. Er war damals 23 Jahre alt, hatte sein Studium abgeschlossen und seine Karriere als Football-Spieler beendet. Persönlich hatten ihn beim Sport die Baumwoll-Shirts gestört, die sich schnell mit Schweiß vollsogen und schwer wurden. Das motivierte ihn zur Entwicklung besserer Alternativen. [3] Letztlich konnte Plank damit eine grandiose Marktnische erschließen. Bis zum Jahr 2015 surfte das Unternehmen auf einer großen Erfolgswelle. Doch seitdem ging es beständig bergab.
Zwei Aktienklassen
Anders als bei den meisten Aktien gibt es bei Under Armour zwei handelbare Klassen:
Doch welche der beiden Aktien ist nun für Privatanleger „besser“? Das hängt zum einen davon ab, ob die Kursdifferenz zwischen A-Aktien gerade klein (dann eher A-Aktien) oder groß (dann eher C-Aktien) ist. Abgesehen davon haben Anleger außer dem fehlenden Stimmrecht keine Nachteile bei den C-Aktien. Aufgrund des niedrigeren Kurses dürften diese also im Zweifel die bessere Wahl sein.
Fazit
Under Armour ist eine amerikanische Erfolgsgeschichte. In den letzten Jahren kam das Unternehmen jedoch zunehmend unter Druck. Zwar erlitten zuletzt auch die Platzhirsche Nike, Lululemon und adidas deutliche Kursverluste, aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß.
Andererseits könnten angesichts des erheblich gefallenen Kurses von Under Armour viele negative Entwicklungen und Erwartungen bereits eingepreist sein. Und wer weiß – so manche amerikanische Erfolgsgeschichte hat in der Vergangenheit ein Comeback geschafft.
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Quellen:
[1] Under Armour Investor Relations, Stand: 03.08.2022
[2] Wikipedia, Stand: 04.10.2022
[3] Welt, Stand: 31.07.2015
[4] U.S. News, Stand: 18.10.2021
Unter der „Rüstung“
Ursprünglich wurde die Kleidung von Under Armour – was übersetzt soviel bedeutet wie „unter der Rüstung getragen“ – für den Kampfsport sowie als Thermo-Sportunterwäsche für Baseball, Basketball, American Football und Eishockey entwickelt. Der größte Vorteil dabei: Die Kleidung liegt eng am Körper an und trägt dazu bei, die Temperatur zu regulieren. Auch Soldaten, die im Irak und in Afghanistan stationiert waren, nutzten die Unterwäsche deshalb in der Hitze dort. [2]
Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1996 von Kevin Plank. Er war damals 23 Jahre alt, hatte sein Studium abgeschlossen und seine Karriere als Football-Spieler beendet. Persönlich hatten ihn beim Sport die Baumwoll-Shirts gestört, die sich schnell mit Schweiß vollsogen und schwer wurden. Das motivierte ihn zur Entwicklung besserer Alternativen. [3] Letztlich konnte Plank damit eine grandiose Marktnische erschließen. Bis zum Jahr 2015 surfte das Unternehmen auf einer großen Erfolgswelle. Doch seitdem ging es beständig bergab.
Zwei Aktienklassen
Anders als bei den meisten Aktien gibt es bei Under Armour zwei handelbare Klassen:
- die im Kurs etwas höher notierende A-Klasse (Kürzel UAA)
- die niedriger notierende C-Klasse (Kürzel UA)
Doch welche der beiden Aktien ist nun für Privatanleger „besser“? Das hängt zum einen davon ab, ob die Kursdifferenz zwischen A-Aktien gerade klein (dann eher A-Aktien) oder groß (dann eher C-Aktien) ist. Abgesehen davon haben Anleger außer dem fehlenden Stimmrecht keine Nachteile bei den C-Aktien. Aufgrund des niedrigeren Kurses dürften diese also im Zweifel die bessere Wahl sein.
Fazit
Under Armour ist eine amerikanische Erfolgsgeschichte. In den letzten Jahren kam das Unternehmen jedoch zunehmend unter Druck. Zwar erlitten zuletzt auch die Platzhirsche Nike, Lululemon und adidas deutliche Kursverluste, aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß.
Andererseits könnten angesichts des erheblich gefallenen Kurses von Under Armour viele negative Entwicklungen und Erwartungen bereits eingepreist sein. Und wer weiß – so manche amerikanische Erfolgsgeschichte hat in der Vergangenheit ein Comeback geschafft.
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Quellen:
[1] Under Armour Investor Relations, Stand: 03.08.2022
[2] Wikipedia, Stand: 04.10.2022
[3] Welt, Stand: 31.07.2015
[4] U.S. News, Stand: 18.10.2021