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Trading-Grundlagen: Fibonacci-Marken
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  • Trading-Grundlagen: Fibonacci-Marken

    Fibonacci-Anwendungen in der Technischen Analyse sind ein Thema, das die Trader-Gemeinde spaltet. Das eine Lager sieht es als nutzlosen Hokuspokus, der nur gelegentlich zufällig funktioniert. Die Befürworter argumentieren dagegen, dass sich mithilfe bestimmter Fibonacci-Relationen durchaus sinnvolle Trading-Setups ableiten lassen – allerdings eher auf diskretionärer Basis, also unter Einbeziehung der Rahmenbedingungen und der Erfahrung des Traders.
    Was aber sind diese ominösen Fibonacci-Relationen überhaupt? Dazu müssen wir uns kurz die Grundlage des Ganzen, nämlich die Fibonacci-Zahlenfolge, anschauen. Schon vor mehr als 800 Jahren wurde diese von Leonardo Fibonacci offiziell dokumentiert. Dem Ganzen liegt ein ganz einfaches Berechnungskonzept zugrunde: Die Reihe beginnt mit den Zahlen 0 und 1; alle folgenden Zahlen berechnen sich dann jeweils aus der Summe der letzten beiden.

    Die 3. Stelle der Folge ist also 0 + 1 = 1. Die 4. Stelle 1 + 1 = 2. Die 5. Stelle 1 + 2 = 3. Dann 2 + 3 = 5. Und als 7. Stelle 3 + 5 = 8. Und so weiter. Für sich genommen ist das zunächst scheinbar nichts Besonderes. Doch Untersuchungen aus verschiedenen Bereichen der Natur haben gezeigt, dass bestimmte Relationen dieser Zahlen immer wieder auftreten, zum Beispiel in den Strukturen von Pflanzen.

    Fibonacci-Befürworter übertragen das Ganze auf Börsenkurse. Das Argument: Wenn die Relationen in der Natur häufig vorkommen, wieso dann nicht auch in den Kursen? Sie untersuchen also, inwieweit sich bestimmte Relationen der Zahlen zueinander in der Ausbildung von Hoch- und Tiefpunkten niederschlagen.
    Schauen wir uns ein einfaches Beispiel an. Der Quotient einer Fibonacci-Zahl und der nächsten nähert sich dem Wert von 0,618 an. Dieses Ratio lässt sich wie folgt auf eine Kursbewegung anwenden. Steigt der Kurs eines beliebigen Wertes impulsiv von 100 Euro auf 200 Euro und beginnt dann ein Rücksetzer, so könnte dieser genau 61,8% der vorherigen Aufwärtsbewegung korrigieren – also bis auf 138,20 Euro –, bevor sich der Aufwärtstrend weiter fortsetzt. Auch der Kehrwert ist möglich: 1 - 0,618 = 0,382. Der Kurs könnte also auch nach einer Korrektur von nur 38,2% – also bei 161,80 Euro – wieder nach oben drehen. Eine ebenfalls oft beachtete Marke ist das 50%-Retracement, in diesem Fall bei 150 Euro.

    Hier wird uns bereits ein Anwendungsproblem deutlich. Selbst dann, wenn man an die Technik glaubt und eine Umkehr an einem Fibonacci-Retracement erwartet, bleibt unklar, an welcher der genannten Marken das passiert. Mitunter muss man also mehrere Versuche mit jeweils engen Stopps starten.
    Neben den Retracements gibt es Fibonacci-Extensionen. Diese sind Projektionen auf Basis einer initialen Bewegung, die anzeigen, wohin der Kurs noch laufen könnte (und wo sich entsprechend Gewinnmitnahmen oder Gegentrend-Trades anbieten). Oft verwendete Beispiele sind 161,8% und 261,8% der initialen Bewegung.

    Erfahrungsgemäß funktionieren Fibonacci-Relationen besonders gut in Clustern. Damit sind Kursmarken gemeint, an denen sich die Relationen verschiedener Zeitebenen überlagern. Ein solcher Fibonacci-Cluster entsteht zum Beispiel dann, wenn das 38,2%-Retracement auf dem Tageschart (fast) die gleiche Kursmarke anzeigt wie das 50%-Retracement auf dem 1-Stunden-Chart. Kommen sogar 3 Zeitebenen zusammen – beispielsweise zusätzlich ein 61,8%-Retracement auf dem 15-Minuten-Chart –, so steigt die Wahrscheinlichkeit weiter an, dass es in diesem Bereich zumindest zu einer temporären Wende kommt.

    Hier kommt auch die Erfahrung des Traders ins Spiel. Gerade dann, wenn der Kurs seit mehreren Tagen gleichgerichtet lief und es technisch betrachtet ohnehin irgendwo zu einer Gegenbewegung kommen „muss“, stehen die Chancen erfahrungsgemäß gut. Im Idealfall können Fibonacci-Marken so ein ausgezeichnetes Tool zum Erkennen lohnenswertes Einstiegs- und Ausstiegsmarken sein.

    Die diskretionäre Komponente ist und bleibt zugleich die Schwierigkeit bei Fibonacci-Tools. Die Techniken lassen sich objektiv nur schwer nachvollziehen, geschweige denn statistisch nachweisen. Aus diesem Grund werden Fibonacci-Instrumente wohl auch weiterhin kontrovers diskutiert. Wer weiß, vielleicht ist dies ja gerade der große Vorteil des Ansatzes.

    B1) Fibonacci-Retracement im DAX

    Nach dem Ausverkauf im August 2015 begann im September eine Aufwärtsbewegung, die vom Tief bei 9302 Punkten auf 11.432 Punkte führte. In der anschließenden Korrektur fiel der DAX am 14.12. im Tief auf 10.121 Punkte – fast exakt auf das 61,8%-Fibonacci-Retracement, das bei 10.116 Punkten lag (siehe Markierung) – und stieg in den folgenden Tagen deutlich an. Wenige Tage zuvor wurde bereits das 38,2%-Retracement fast genau getroffen.

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