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Trading-Strategien in Low-Volatility-Märkten
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  • Trading-Strategien in Low-Volatility-Märkten

    Niedrige Volatilität ist von allen Zeiten

    Die Klage ist nicht neu. Die niedrige Volatilität an den Märkten in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass manche Trader ihre Strategien entweder anpassen mussten, oder gar das Traden selbst eingestellt haben. Um die Problematik zu illustrieren genügt ein Blick auf den bekanntesten Volatilitäts-Index, den VIX, der die erwartete Schwankungsbreite des US-amerikanischen Aktienindex S&P500 ausdrückt.

    VIX, 2002-2016

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: download (1).png Ansichten: 3 Größe: 63,2 KB ID: 1188

    Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Der Chart des VIX der letzten 14 Jahre illustriert die Tatsache eindeutig, dass Perioden niedriger Volatilität eher die Regel denn die Ausnahme bilden. Werte unter 20 werden als Phasen niedriger Volatilität angesehen. Der Chart zeigt uns, dass der VIX sich in mehr als 70% der Zeit unter der 20-Marke befand. Phasen erhöhter Volatilität, so wie dies 2012, 2011 und sicher 2008-2009 der Fall war, dauern meist nur wenige Monate.

    Kurze Hysterie-Phasen

    In dieser Zeit gehen die meisten Finanzmärkte in eine erhöhte Schwankungsfreude über, was sich – wie dies in 2008 der Fall war – bis in Hysterie und Panik steigern kann. In solchen Perioden ist Tradern eher zu raten auf das Traden zu verzichten, oder zumindest die Positionsgrößen entsprechend anzupassen.

    Überleben im Low-Volatility-Umfeld

    Da genügend Volatilität das Lebenselixier eines Traders bildet, stellt sich unweigerlich die Frage, wie ein Trader überhaupt seinen Lebensunterhalt in einem ständigen Umfeld niedriger Volatilität verdienen kann. Gerade Daytrader sollten sich überlegen, ob die Strategien, die sie für Ihr Trading ausgewählt haben, dieser Tatsache gerecht werden.

    S&P500-Index vom 20. September 2016, 5-Minuten-Chart

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: download (2).png Ansichten: 2 Größe: 53,1 KB ID: 1190

    Als Beispiel soll hier ein Ausschnitt aus dem S&P500-Index gelten, den viele Trader über den bekannten Future E-Mini traden. Am 20. September bewegte sich der S&P500 mit Mühe 10 Punkte. Gewiss, auch für solche Märkte existieren profitable Strategien. Dennoch scheitern die bekannten Setups wie Unterstützung-Widerstand, Trend-Trading, oder Breakout-Trading nicht am eigenen Konzept sondern an den niedrigen Kurszielen und somit geringen Verdienstmöglichkeiten.

    Langweilige Märkte

    Zudem tritt noch das bekannte Phänomen der „Langeweile“ auf, weil die Märkte sich kaum oder nur sehr langsam bewegen. Trader, die mit diesem Problem zu kämpfen haben, neigen gern zu Überreaktionen, sei es, dass sie die Geduld verlieren und zu schnell Positionen schliessen oder dass sie für Ihr Konto zu große Positionen einnehmen, was gerade bei plötzlich auftretenden Bewegungen (Spikes) zu größeren Verlusten führen kann.

    Wir wollen in den nächsten Artikeln Wege aufzeigen, wie Trader in einem Low-Volatility-Umfeld dennoch profitabel traden können. Dabei schauen wir sowohl auf Alternativen zu den bekannten Trading-Märkten als auch auf eine andere Sichtweise dieses Umfeldes, um die Gewinn-Chancen zu steigern.


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    - Ben Graham


  • #2
    Trading-Strategien in Low-Volatility-Märkten

    Regeln für das Traden von volatilitätsarmen Märkten

    Im ersten Teil dieser Artikel-Reihe haben wir festgestellt, dass niedrige Volatilität nicht erst ein Phänomen der letzten Jahre sondern überhaupt die Regel an den Finanzmärkten ist. Ein Trader, der sein Business auf einer professionellen Weise angehen will, muss dieser Tatsache gerecht werden. Er sollte also eine realistische Einschätzung haben, was ihm ein Markt im günstigsten Fall geben kann und was nicht. Wenn man die Erwartung halbiert, nähert man sich in der Regel den tatsächlich erzielbaren Ergebnissen.

    Verluste schwerer aufzuholen.

    Zudem sollte sich der Trader der Tatsache bewusst sein, dass es in einem Umfeld niedriger Volatilität viel schwerer ist, etwaige Verluste aufzuholen. Der Markt bietet eben nicht genügend Chancen. Der Trader sollte seine Trades also sorgfältiger auswählen. Gleichzeitig sollte er auch nicht auf die großen Gewinner setzen. Diese sind in diesem Umfeld eher nicht zu erwarten.

    Nachrichten-getriebene Märkte

    Volatilitätsarme Märkte sind oft auch Nachrichten-getriebene Märkte. Das Gewicht des Wirtschaftskalenders wird in diesem Umfeld größer als in den anderen Märkten. Oft warten Marktakteure tagelang auf einen einzigen Termin. Gerade bei Ankündigen der Zentralbanken ist dies zu beobachten. Die Preisexplosion, die dann meist nach der Veröffentlichung erfolgt, ist dann oft proportional umgekehrt zu der Schwankungsarmut der Tage davor. Es kann von daher sinnvoll sein, etwaige Positionen vor der Veröffentlichung zu schliessen. Nachdem der Markt sich beruhigt hat, kann man über neue Positionen nachdenken.

    Fundamentaldaten beachten!

    Wenn Nachrichten wichtiger werden, heisst dies auch, dass Trader erwägen sollten, sich mit den Fundamentaldaten des Marktes zu beschäftigen, den er traden möchte. Wenn er sich ausschließlich auf das charttechnische Bild verlässt, hat er einen klaren Nachteil gegenüber mehr professionelle Trader. Einsicht in dasjenige, was ein Markt antreibt, hilft bei der Entscheidungsfindung. Vor allem eine Einschätzung der Erwartungshaltung der Marktakteure im Vorfeld der News ermöglicht eine tiefere Dimension des Tradings.

    Gewinne mitnehmen!

    In Bezug auf die Take Profits sollte der Trader in volatilitätsarmen Märkten erwägen, aufgelaufene Gewinne schneller zu realisieren. Im Gegensatz zu Trendmärkten, in denen es darum geht, mit dem Trend zu bleiben, sind volatilitätsarme Märkte oft Range-Märkte. Wer hier auf Gewinne sitzt, sollte sie schneller mitnehmen, denn sie sind auch schneller wieder weg.

    Setup wiederholen!

    Wiederholte Setups gelingen ironischerweise gut in volatilitätsarmen Märkten. Unterstützungen können tagelang, gar wochenlang halten. Es kann von daher eine gute Idee sein, den Markt immer dann zu kaufen, wenn er sich der Unterstützung nähert. Das Gleiche gilt natürlich für die Widerstände. Entstehen Spikes oder auch Fehlausbrüche (False Breakouts), ermöglichen diese meist ausgezeichnete Trading-Chancen, die ein sehr gutes Risk Reward liefern.

    Last but not least: Ausbrüche können, wenn sie nach einer längeren Periode eines lustlosen Marktes erfolgen, sehr profitabel sein. Schlagartig ändert sich die Wahrnehmung des Marktes bei den wichtigen Akteuren, und jeder will dabei sein.


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    • #3
      Trading-Strategien in Low-Volatility-Märkten

      Zwei Hilfsmittel im Umgang mit Low-Volatility-Märkten

      Viele Trader arbeiten mit einem fixen Stop und einem klar definiertem Kursziel. So kann es zum Beispiel durchaus Sinn machen, im FDAX einen Stop von 10 Punkten und ein Take Profit von 20 zu benutzen. Schafft der Trader eine Trefferquote von 50% lässt sich mit diesem einfachen Prinzip durchaus ein sehr profitables Trading-Business aufbauen. Ziehen wir aber den ständigen Wechsel von volatilen Märkten und nicht-volatilen Märkten in Betracht dürfte dieser Trader Schwierigkeiten bekommen, seine Ziele zu erreichen. Dafür reicht ein einfacher Blick auf untenstehenden Chart.

      FDAX, 15-Minuten-Chart

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: download (3).png Ansichten: 0 Größe: 130,5 KB ID: 1196

      Dieser 15-Minuten-Chart umfasst die Periode 20. bis 30. September 2016 im FDAX. Der Twinchart unter dem Future zeigt den ATR-Indikator (Average True Range). Dieser Indikator visualisiert, wie der Name es schon sagt, die durchschnittliche Schwankungsbreite eines Marktes. Steigt die ATR, nimmt die Volatilität zu, fällt die ATR dagegen, dann nimmt die Volatilität ab. Wir sehen in diesem Beispiel, dass der Indikator in der genannten Periode durchaus Werte von über 90 erreichte. In einer solchen Phase wird ein Trader, der mit einem Kursziel von 20 Punkten arbeitet, sein Ziel relativ schnell erreichen. Das Trading wird sich demnach „leicht“ anfühlen.

      Gerät der FDAX allerdings in eine Phase niedriger Volatilität, wie dies im obigen Beispiel oft der Fall war, dann wird der Trader es schwer haben, sein Kursziel zu erreichen. Die fiel ATR gelegentlich gar unter 20. Wenn der Trader bei einer ATR von 90 ein Kursziel von 20 Punkten benutzt, reichen ihm lediglich 22,22% der Range um sein Kursziel zu erreichen. Bei einer ATR von 20 muss gleichsam die ganze Tagesrange gehandelt werden, was nur in den allerseltensten Fällen gelingt.

      Es macht in einer solchen Phase dann durchaus Sinn, kleinere Kursziele wie zum Beispiel 15 oder auch 10 Punkte zu wählen. Im Gegenzug könnte der Trader seine Positionsgröße anpassen, indem er zum Beispiel 2 Kontrakte handelt statt nur einen. Hält der Trader in Phasen niedriger Volatilität trotzdem starr an seinem festgesetzten Kursziel von 20 Punkten fest, wird sich das Trading anfühlen, als würde er das Gras beim Wachsen beobachten.

      FDAX, 15-Minuten-Chart

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: download (3).png Ansichten: 0 Größe: 130,5 KB ID: 1198

      Ein zweites Tool, das Trader einsetzen können, um die Volatilität zu messen, sind die sogenannten Bollinger Bands (im Chart oben). Wenn die Volatilität abnimmt, werden die Bollinger Bänder in der Regel enger zusammen laufen, als wenn dies nicht der Fall ist. In dem obigen Beispiel (zwischen 22 und 26 September) ist das Anwachsen der Volatilität am 22. September links im Chart durch ein Breiter-Werden und Steigen der Bänder klar zu sehen. Am nächsten Handelstag dagegen bewegte sich der FDAX in einer engen Range ohne nennenswerte Kursausschläge. Dies erfassten die Bollinger Bänder klar, indem sie eng aneinander in einem schmalen Bereich seitwärts gingen. Gleich bei der Markteröffnung am 26. September gab es erneut einen Anstieg der Volatilität, der von den Bollinger Bändern sofort reflektiert wurde. Im Übrigen reagierte die ATR verspätet auf dieses Ereignis, sodass eine Kombination von beiden Indikatoren durchaus Sinn macht, um die veränderte Marktsituation schnell zu erkennen.


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