Laufen ist ein günstiger Sport, bei dem man auf vieles verzichten kann. Es gibt eigentlich nur eine Sache, die wirklich passen muss, die Schuhe. Doch viele Läufer wissen, dass es noch eine andere „unverzichtbare“ Sache gibt, wenn es darum geht, die Motivation dauerhaft zu erhalten: Eine moderne Sportuhr bzw. Smartwatch.
Diese Uhren ermöglichen es, alle gelaufenen Strecken inklusive wichtiger Statistiken wie Distanz, Höhenmeter und Tempo via GPS aufzuzeichnen, Puls- und Schrittfrequenz zu messen und die Entwicklung der Leistung zu beurteilen. Außerdem lässt sich das Ganez auf Online-Plattformen wie Strava hochladen. Dort können die Aktivitäten mit befreundeten Sportlern geteilt werden, um sich untereinander für neue Strecken zu inspirieren oder in Gruppen miteinander zu messen.
Globaler Markt
Einer der größten und bekanntesten Anbieter solcher Laufuhren ist das in Kansas gegründete Unternehmen Garmin, dessen Hauptsitz sich heute in der Schweiz befindet. Das Unternehmen hat sich schon in den 1990er Jahren mit mobilen Navigationslösungen einen Namen gemacht. Heute stellt Garmin GPS-Navigationsprodukte und Wearables für den Automobil-, Luftfahrt-, Marine-, Outdoor- und Sportmarkt zur Verfügung.
Der Fitnessbereich ist also nur einer von mehreren Geschäftsbereichen. Hier konkurriert man mit anderen bekannten Marken für Sportuhren wie Apple, Fitbit, Samsung und Suunto. Gemeinsam haben diese fünf Unternehmen nach einer Analyse von Kingpin Market Research bei Laufuhren einen Marktanteil von rund 50 Prozent. Für das Jahr 2020 wurde dabei geschätzt, dass der gesamte Markt etwa 11,4 Mrd. Dollar umfasste und bis Ende 2027 voraussichtlich 16,1 Mrd. erreichen wird.
#BeatYesterday
Eigenen Angaben zufolge hat Garmin mehr als 19.000 Mitarbeiter an 80 Standorten weltweit. Eine der Leitlinien, die man sich groß auf die Fahnen schreibt ist, Innovationen voranzutreiben, um neue Produkte und Märkte zu schaffen, die Wachstumschancen bieten. Das Motto lautet #BeatYesterday und passt hervorragend zur sportlichen Mentalität der Nutzer von Laufuhren.
Eine spannende Innovation ist beispielsweise, dass sich das neue Enduro-Modell über Sonnenlicht aufladen lässt und damit tagelange Akkulaufzeiten auch abseits der Zivilisation ermöglicht. Ebenfalls interessant sind weitere Funktionen wie etwa eine permanente Messung des Blutzuckers, mit der Athleten eine weitere Leistungsoptimierung erzielen können. Das Ganze ist zwar für den Breitensport noch Zukunftsmusik, zeigt aber, dass an Ideen mit Wachstumspotenzial gearbeitet wird.
Bisher starke Zahlen
Schaut man sich die im Februar bekanntgegebenen Zahlen für das Jahr 2021 an, scheint das Unternehmen auf Kurs zu sein. So legte der Umsatz bereits das sechste Jahr in Folge zu und erreichte knapp 5 Mrd. Dollar, was einem Zuwachs von 19 Prozent gegenüber 2020 entsprach. Der operative Gewinn lag bei rund 1,2 Mrd. Und der Gewinn pro Aktie bei 5,61 US-Dollar. „Wir beginnen das Jahr 2022 mit einer tollen Palette an neuen Produkten und planen im Laufe des Jahres weitere spannende Neueinführungen“, sagte Garmin-Chef Cliff Pemble.
Ein Blick auf den Aktienkurs verrät aber, dass es seit Sommer letzten Jahres beständig nach unten ging. Das hing zum einen mit der allgemein schlechten Börsenphase zusammen. Zum anderen zeigten jedoch die jüngsten Zahlen zum ersten Quartal, dass die Umsätze im Fitnessbereich deutlich gefallen sind. Das Unternehmen gab als Grund dafür die normalisierte Nachfrage infolge des hohen Vorjahresniveaus an. In den übrigen Geschäftsbereichen lief es weiter gut, sodass insgesamt sogar ein Umsatzrekord erzielt wurde. Trotzdem schätzt der Markt die Zukunftsaussichten inzwischen weniger optimistisch ein als noch vor einem Jahr.
Die an der New York Stock Exchange gelistete Aktie hat seit Sommer 2021 deutlich korrigiert. Quelle: Nano Trader Free, WH SelfInvest
Fazit
Garmin ist eine der bekanntesten Marken im Laufsport. Das Unternehmen erzielt zwar große Teile seines Umsatzes in anderen Geschäftsbereichen, ist dort aber ebenfalls gut aufgestellt.
Tweet
